Fashionweek Berlin – für Dicke wird’s dünn in der Fashion Welt
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Stella und meine Wenigkeit waren diesen Januar auf der Fashionweek Berlin unterwegs. Ich hatte mehrere Gründe, hinzufahren: zum einen wollte ich mir für meinen Nachhaltigkeitsblog die neuesten Trends auf der Ethical Fashion ansehen, zum anderen wollten wir Spaß haben – den gab es reichlich - und zum Dritten wollten wir natürlich nach neuen Labels Ausschau halten, die für euch hochwertige, passende Mode produzieren. Und das ist leider ein Trauerspiel, nach wie vor. Auch wenn alle so jammern, dass es der Modeindustrie im Gesamten nicht besonders gut geht, weigern sie sich doch, die Hälfte der deutschen Frauen modisch glücklich zu machen. Frauen, die meist fest im Berufsleben stehen, gutes Geld verdienen und sich freuen würden, wenn mehr Mode für sie zur Auswahl stünde.
Aber Modelabels scheinen davon auszugehen, dass, wer sich für Mode und schicke Bekleidung interessiert, sich dafür kasteit und abnimmt. Ich kann nur sagen: wir wollen alles: Kuchen, Kleider und Kerle. Kuchen und Kerle sind nicht das Problem, aber das mit den Kleidern überdenken wir nochmal, ja? Aber es gibt Lichtblicke. Traumhafte faire Labels wie Lana oder Lanius sind super elegant, bieten weite Schnitte und auch einiges in größeren Größen. Schaut euch einfach mal die Show der Ethical Fashion an.
https://www.youtube.com/watch?v=57vg24_1MJw&feature=youtu.be
Ja, die Models sind dünn, aber diejenigen, die es designen, sind es nicht immer – und unsere Nöte bleiben nicht ungehört. Hess Natur, Enna PLUS von Waschbär oder eben Lana und Lanius sind durchaus für uns gemacht. Und FAIR. Ein Geheimtipp ist auch Stinne Gorell, ein dänisches Stricklabel, das fantastische Silhouetten produziert, die sich problemlos bis Größe 50 tragen lassen.
Auf der Premium gab es viele Labels zu sehen, aber auch hier ist wenig davon PlusSize. Auf der Panorama gab es eine kleine Plussizeaustellung, davon wird euch Stella noch berichten. Was mich wirklich geärgert hat, war Anja Gockel. Die Frau macht traumhafte Plussize Mode, auf die sich wirklich stolz sein kann. Aber trotzdem zeigt sie sich nicht, sondern schickte nur ihre andere Kollektion über den Laufsteg im Adlon. Ich hätte es für ein tolles Signal gehalten, wenn sie beides gleichberechtigt präsentiert hätte.
Bei Riani wären wir alle gerne dabei gewesen, aber die Show war hoffnungslos überbucht – und ein VIP bin ich nicht. Leider. Super dagegen war Cashmere Victim. Das erst 2016 gegründete Label von Konstanze Maager überzeugte mit bunten und sehr tragbaren Looks aus edlen Materialien. Viele „Haben will“ Teile dabei, vor allem die tropischen Prints mit bunten Vögeln oder Flamingos hatten es mir angetan.
Eine Ausnahme mit größeren Größen auf der Premium sind die von der Hippiemode inspirierten Labels RubyYaya und LulaSoul, beide aus dem Vertrieb „Flip“ der Münchner Modelegende Gabriele Bohlen. Weite Kleider, bestickte Tuniken, sommerliche Röcke - wunderschön und in unseren Größen tragbar. Unbedingt shoppen, wenn ihr sie findet. Der Sommer wird eh bunt, glamourös und verspielt. Nach wie vor gibt der Stil von Gucci den Ton an, bunte Lurexbündchen werden mit Pink und Rot kombiniert, viele Teile sind bestickt und in leuchtenden Farben gehalten. Zur Zeit der französischen Revolution wären alle Modelabels prima durchgekommen, so viel in Blau, Weiß und Rot gibt es zu sehen, bevorzugt gestreift und gerüscht. Allerdings: das absolute Highlight der Messe, um das sich alle rissen, war die Goodiebag, der eine Lippentiftpalette von NYX in 36 Farben enthielt, darunter Ultraviolett, die Trendfarbe des Sommers, Grün und Blau. Cool – ich hab auch eine abgestaubt…
Ach ja, die Goodiebags – die offiziellen der Fashion Week waren dieses Jahr wieder von BREE, ich sammle sie, ich hab schon eine Tasche in Grün, Blau und jetzt in Kupfermetallic! Das Thema diesen Sommer ist Safari, deswegen gibt es bunte Taschenriemen, Zebraprints und geprägte Elefantenköpfe als Taschenzier – toll, um ältere Bags wieder auf den neuesten Stand zu bringen!
Was sonst noch alles toll war: ein Highlight war die Party von Thomas Sabo im China Room des Adlon. Da Schmuck ja in allen Größen funktioniert, haben Stella und ich dem Event einen Besuch abgestattet. Mit bleibenden Folgen… denn nicht nur die neue Charm Club Collection war ein Traum, Ketten, Armbänder, die man sich nach Lust und Laune zusammenstellen kann, es gab auch einen Tätowierer im Eck. Ich redete mit der Chefdesignerin von Sabo, Susanne Kölbli, und erzählte ihr, dass ein Armband mit der Gravur „Follow your true north“ niemals von meinem Handgelenk weicht. „Lieber gravieren, als tätowieren“, meinte ich. Sie darauf: Tätowieren geht heute aber auch! Und ich habe mich spontan zu einem Anker am Handgelenk entschlossen. Schauspieler und Let´s Dance Star Manuel Cortez hat sich dann das gleiche Motiv auf den Ellenbogen stechen lassen…Bleibende Erinnerungen an eine tolle Zeit!
Eure Katrin.